19|07|2019 - Im schönen Hintersteiner Tal ... Einmal Obertal – Dreimal Genuss
An einem schönen Sommertag Anfang August geht es für mich mal wieder alleine auf Tour, was ich zwischendurch auch schon mal sehr genießen kann. Herr Bergschön muss leider arbeiten und ich habe Zeit und Lust, auf bikeetour zu gehen. Da ich dieses Jahr noch gar nicht im schönen Hintersteiner Tal mit dem Rad unterwegs war, beschließe ich spontan der urigen Alpe Plättele im Obertal einen Besuch abzustatten. Von ihr hatte ich schon sehr viel gehört und gelesen und war natürlich neugierig, sie einmal persönlich zu besuchen. Sie liegt am Ende des traumhaft gelegenen Obertals und ist umgeben von den wunderschönen Allgäuer Hochalpen.
Gesagt getan... Los geht es, wie immer, am hinteren gebührenpflichtigen Parkplatz in Hinterstein, wo man vor 10 Uhr meistens noch einen Platz zum Parken bekommt. Mein erstes Etappenziel ist das Giebelhaus, was ich mit meinem Ebikee über einen asphaltierten, leicht ansteigenden Weg gemütlich (mit einigen Video- und Fotopausen an der rauschenden Ostrach) nach einer halben Stunde (10 km Strecke) erreiche. Diesen Streckenabschnitt kann man übrigens auch bequem mit dem Bus (der auch Fahrräder transportiert) zurücklegen.
Am Giebelhaus fällt bei näherer Betrachtung der Wegesschilder meine nächste Spontanentscheidung dieses Morgens. Warum „nur“ einmal Einkehren, wenn noch zwei weitere schöne Alpen auf meinem Weg zur Alpe Plättele liegen. Also heißt mein Motto ab der Weggabelung am Giebelhaus: Alpenhopping deluxe – Einmal Obertal, dreimal Genuss!
Weiter gehts also! Meine erste „Einkehrstation“ ist die Alpe Engeratsgund (1160 m, zu Fuß vom Giebelhaus in cirka 20 Minuten zu erreichen), die am Anfang des schönen Obertals an einem rauschenden Bach liegt und die ich bereits von meinen Wanderungen zum Engeratsgundsee kenne (Auf dem Rückweg vom See kehre ich dort nämlich gerne auf ein Kaltgetränk ein, bevor ich zum Giebelhaus zur Haltestelle wandere). Hier werde ich freundlich von Familie Blanz empfangen, halte mit der Älperin einen gemütlichen Plausch, trinke einen ersten Milchkaffee auf meiner kulinarisch geprägten bikeetour und erhalte einen tollen Tipp: „Schau doch mal in den nächsten Tagen am Engeratsgundsee vorbei, dort wird unser Vieh ein paar Tage lang stehen!“ Tolle Idee, wird natürlich sehr gerne umgesetzt! Bin nämlich super gerne dort oben am See, ein richtiger Kraftort für mich, und diesen mit meinen treuen Wegbegleitern (dem Allgäuer Vieh) erleben zu dürfen, ein kostbares Geschenk für mich, das ich mir nicht entgehen lassen werde.
Irgendwann geht es weiter... Mein nächstes Ziel ist die urige Alpe Plättele (1340 m), die ebenso wie die beiden anderen Alpen nur Produkte aus eigener Herstellung und/oder aus der Region vertreibt und deren denkmalgeschütztes Gebäude über 400 Jahre alt und damit zu den ältesten Alpgebäuden im schönen Oberallgäu gehört. Noch ein Tipp von Frau Blanz von der Engeratsgundalpe beherzige ich auf meiner Fahrt zur Alpe Plättele sehr gerne. Ich stelle mein Rad am Bach unterhalb der Alpe ab und laufe die letzten paar sehr steilen Kehren zur Alpe Plättele zu Fuß hoch. Mit dem bikee wäre das Runterfahren viel zu steil. Und wer mich kennt, weiß, mein Motto ist: Safety first!
Oben angelangt betrete ich durch ein kleines Gartentörchen einen zauberhaften Garten, in dem sich die Alpe Plättele (Laufzeit vom Giebelhaus aus cirka 1,15 h) befindet, finde schnell einen gemütlichen, aussichtsreichen Sitzplatz und lasse mir in dieser gastfreundlichen und besonderen Atmosphäre mit herrlichen Ausblicken in die Allgäuer Bergwelt mein Alkoholfreies Weizen und zwei! Riesenstücke Marmorkuchen schmecken.
Frisch gestärkt und mit neuen Wanderplänen im Gepäck (demnächst mal von der Station Höfatsblick/Nebelhorn über die Alpe Wengen zur Alpe Plättele) gehts für mich die ersten paar Meter per pedes zu meinem bikee und dann weiter mit dem Rad zur Sennalpe Laufbichl (cirka 30 Gehminuten vom Giebelhaus aus).
Auf deren aussichtsreicher Sonnenterrasse mit toller Aussicht über das schöne Obertal und die umliegenden Berge ist glücklicherweise noch ein Plätzchen für mich frei und ich finde es richtig schade, dass ich leider nicht schon wieder Appetit habe. Denn die zünftigen Brotzeiten und der leckere selbsthergestellte Käse sind hier natürlich auch legendär!
Irgendwann trete ich dann schweren Herzens , aber kulinarisch gut versorgt (ein kleines Stück Kuchen habe ich mir sogar einpacken lassen und wird Herrn Bergschön mitgebracht, als kleine Entschädigung, dass er nicht dabei sein konnte) meine Rückfahrt nach Hinterstein an. Ach ja, und auch diese kann ich herrlich genießen, da es nun fast die ganze Zeit leicht bergab geht und ich mir den Fahrtwind schön um die Nase wehen lasse. Ja, war mal wieder ein toller Tag und das nächste Mal nehme ich Herrn Bergschön wieder mit ins schöne Hintersteiner Tal! Versprochen!