10|07|2019 - Zu Besuch im Retterschwanger Tal oder „Fahrradinspektion deluxe“
Heute möchte ich Euch eine sehr schöne EBiketour vorstellen, die ich von ganzem Herzen empfehlen kann und die ich jedes Jahr mehrmals radele. Sie führt mich ins schöne und abgelegene Retterschwanger Tal. Ein Tal, das mich jedes Mal aufs Neue durch seine Schönheit, Einsamkeit und natürlich auch durch einen Besuch auf der dort gelegenen Sennalpe Mitterhaus bezaubert. Eigentlich genug Gründe dieses schöne Ostrachtaler Seitental zu besuchen, denkt Ihr jetzt. Ja, Ihr habt Recht, aber auf meiner heutigen Tour kommt noch ein weiterer Pluspunkt (mal wieder ein wahrer bergschöner (Lach-) Moment!) hinzu, doch dazu später...
Start ist für mich der Gruebplätzle Parkplatz in Bad Oberdorf. Von dort geht es über einen asphaltierten, größtenteils in steilen Kehren angelegten Wirtschaftsweg durch den Wald hoch ins schöne Retterschwanger Tal. Als ich einen jungen, sein Rad schiebenden Biker (ohne E) überhole, überkommt mich natürlich mein schlechtes Gewissen. Spontan spreche ich ihm meine Hochachtung vor seiner Leistung aus! Echt eine stramme Leistung, hier hoch zu radeln, und das bei der Hitze! Hut ab! Hinter dem Horn Cafe wird der Weg auf einmal aussichtsreicher, durch Wiesen, vorbei am Jungvieh der Sennalpe Mitterhaus, geht es nun moderat und nur noch leicht ansteigend zur Alpe. Unglaublich schön ist hier bereits die Aussicht auf Großer Daumen, Wengenköpfe, Nebelhorn, Entschenkopf, Sonnenköpfe und Co.
Doch jetzt gehts erst einmal zur Einkehr auf die urige Sennalpe Mitterhaus. Seit Mai 2019 darf sie sich die erste Alpe im Allgäu mit Bioland-zertifizierter Gastronomie nennen. Also hier gibt es nur BIO und außerdem zu 100 % Kühe mit Hörnern. Ihren besonderen Charme darf ich direkt erfahren, als ich die Älplerin Lena und ihre beiden Kinder Janna und Hannes kennenlerne. Spontan ergibt sich ein netter Plausch und rasch merken wir beide, wir kommen ursprünglich wohl aus derselben Gegend, dem schönen Rheinland, und sind beide „Reingeschmeckte“. Da gibt es viel zu bequatschen. Irgendwann nehme ich Platz, genieße meinen leckeren BioKaffee und die besonders schöne Atmosphäre dieser Alpe.
Irgendwann geht es wie immer weiter, denn ich habe von Lena erfahren, dass weiter hinten im Tal, bevor es über den kleinen Bach Bsonderach hoch in Richtung Wankhütte (auch ein tolles Ziel), für ein paar Tage das Allgäuer Jungvieh (hier Schumpen genannt) weiden wird. Das will ich natürlich sehen und mache mich auf den Weg.
Nach ein paar Hundert Metern an der rauschenden Bsonderach entlang, mittlerweile ist der Hindelanger Klettersteig zum Greifen nah, ist aber erst einmal STOPP: Meine erste Fahrradinspektion steht an! Meine treuen Wegbegleiter inspizieren mit Freude und Muße mein Fahrrad und ich habe in Ruhe Zeit, ein paar schöne Impressionen für mein Video festzuhalten. Klasse! Besser geht nicht! Und da sich dieser Ausflug als eine Fahrradinspektion DELUXE -Tour herauskristallisiert, gibt es bei einer nicht bewirtschafteten Alpe (deren Name ich leider nicht weiß) einen zweiten CHECK! Super nett, oder?! Nach so einer netten Spontaninspektion trete ich beseelt von dieser besonderen Begegnung und mit vielen tollen Videoimpressionen für Euch im Gepäck meinen Rückweg an. Schön war`s im Retterschwanger Tal!
Toureninfo: Start in Bad Oberdorf am Gruebplätzle Parkplatz an der Ostrach, über den Hornweg und die Hornkapelle ins Retterschwanger Tal hoch dann zur Sennalpe Mitterhaus (zu Fuß cirka 1,5 h zur Alpe) und weiter bis zum Talschluss (wer mag, kann noch hochfahren zur Wankhütte). Mit dem EBike eine schöne entspannte Tour, ohne EMotor bis zur Sennalpe Mitterhaus sehr anstrengend, zwar asphaltiert, aber richtig steil! Hut ab vor allen Bikern, die dort ohne E hochfahren. Tipps für die Wanderer unter Euch: Viele Wege führen zur Sennalpe Mitterhaus... Mehr Infos auf https://www.alpemitterhaus.de/anreise/